Mammutbaum

Sequoiadendron giganteum

Baum Nr. 132 + 539

MammutbaumSie finden unsere beiden Mammutbäume an zwei weit voneinander getrennten Stellen. Die Nummer 539 wurde von Frau von Winning 1960 gepflanzt und stellt heute einen beeindruckenden Solitär dar. Er steht direkt neben der Kulturscheune; zu übersehen ist er wirklich nicht. Die Nummer 132 steht als ganz junges Exemplar in der Nordwestecke des Gartens bei den Bienenstöcken.

Beide Bäume sind allerdings Zwerge im Vergleich zum imposantesten Baum dieser Gattung und zugleich zum mächtigsten lebenden Organismus der Erde: Dieser Baum wurde nach General Sherman benannt, einem General der Nordstaaten im amerikanischen Bürgerkrieg. „General Sherman“ begann sein Wachstum vor rund 2200 Jahren. Er war also ungefähr so alt wie unsere Nummer 539, als Scipio Africanus 146 v. Chr. Karthago besiegte und zerstörte. Heute legt dieser Baum immer noch an Holzvolumen zu. Sein Stammdurchmesser beträgt an der Basis 11 m und 4,2 m am Kronenansatz. 31 m misst sein Stammumfang. Wenn wir zu seiner Spitze in 83,8 m Höhe hinaufschauen, haben wir die gleiche Perspektive wie eine Maus, die zu uns Menschen aufblickt. Sein Stammvolumen beträgt gegenwärtig etwa 1500m³. Der älteste Baum ist übrigens noch einmal 1000 Jahre älter und dürfte also schon ein stattlicher Baum gewesen sein, als König David Israel regierte. [1]

Wir müssen unseren Baum Nr. 539 ja nicht direkt mit den Riesen seiner Heimat vergleichen. Seit wir den Baum im Winter 2014/2015 aufgeastet haben, erinnern die Proportionen von Krone und Stamm schon stark an diejenigen erwachsener Bäume. Schauen Sie sich doch die dicke Rinde an, die wir jetzt gut betrachten und befühlen können. Sie schützt den Baum vor Waldbränden. Sollen sich die Bestände natürlich verjüngen, brauchen sie Waldbrände. Durch die Hitzeentwicklung des Waldbrandes trocknen die Zapfen aus und setzen die Samen frei. Im von Asche bedeckten Boden finden die Sämlinge alle benötigten Nährstoffe; Konkurrenzvegetation ist beseitigt. Seit im Schutzgebiet der Sierra Nevada wieder Brände zugelassen werden, vermehren sich auch wieder die Mammutbäume.

Die Mammutbäume gehören als Unterfamilie zur Familie der Zypressengewächse. In den drei Gattungen dieser Unterfamilie ist jeweils eine Art beschrieben. Alle drei Arten können sie hier im Garten sehen. Dies sind neben unseren beide Mammutbäumen der Küstenmammutbaum Sequoia sempervirens (Nr. 163) und der Urweltmammutbaum Metasequoia glyptostroboides (Nr. 249).

[1] Sabine Haydn. General Sherman und sein Gefolge. Gartenpraxis 2015, Heft 12, S. 60 – 63